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Final Decision mit Hämophilie A – Der Katheter kommt raus

Hallöchen, liebste Community, jetzt kommt unsere endgültige Entscheidung.

Wie ich bereits im letzten Beitrag geschrieben habe, mussten meine Frau und ich eine Entscheidung treffen: Neuen Katheter setzen lassen oder anfangen zu spritzen?

Die Entscheidung nach dem Arztgespräch

Es war nicht einfach, aber wir haben uns entschieden. Wir gingen zurück ins Behandlungszimmer und teilten dem Behandlungsteam unsere Entscheidung mit.

Der Katheter kommt raus. Die Ärztinnen und Ärzte sagten uns, wie es jetzt weiter geht und wie genau der Ablauf der Operation sein wird. Und schon wurde ein sehr kurzfristiger Termin angesetzt, um den kleinen Löwen zu operieren.

Ich schaue den Laptop an, tippe auf die Tasten, um Euch zu berichten, wie es war und es kommen Angstzustände von früher hoch: Sind wir in der Lage, das zu bewältigen? Ebenso kommt aber auch Freude hoch, denn meine Frau und ich haben es geschafft. Jeder Anfang ist schwer.

Der Tag der Operation

Uns wurde gesagt, dass die Operation ca. 45 Minuten dauern würde. Es war alles vorbereitet. Unser Sohn war nüchtern und bekam kurz vor der Operation noch einen kleinen Saft, der ihn ein bisschen beruhigen sollte.

Wir begleiteten unseren Sohn bis zum OP-Zimmer und mussten dann draußen warten. Uns wurde gesagt, dass wir doch an die frische Luft gehen sollen und wir umgehend angerufen werden, sobald die OP geschafft ist. Meine Frau und ich setzten uns draußen hin und guckten gefühlt alle zwei Minuten aufs Telefon: Haben wir auch Netz, wenn wir angerufen werden? Ist das Handy auf laut?

Die 45 Minuten waren gefühlte drei Stunden

Das Telefon klingelte und es war der Arzt, der uns mitteilte, dass die OP super verlaufen ist und wir nun zu unserem Kind können. Umgehend machten wir uns auf den Weg in den Aufwachraum und da sahen wir ihn.

Er schlief noch vom Narkosemittel und wir waren froh, dass alles super verlaufen war. Nachdem er aufwachte, wurden wir in sein Zimmer gebracht. Selbstverständlich wird bei Operationen vorher ein Plan erstellt, der festlegt, in welchen Abständen er gespritzt werden muss. Deswegen hatte er noch einen Zugang für die weitere Medikation. Aber das erste Mal seinen Rücken zu sehen – ohne Katheter – war einfach unbeschreiblich.

Vergangenheit und Gegenwart

Schon bald wussten wir: kein Katheter mehr und dafür wieder regelmäßiger ins Schwimmbad. Aber wenn ich mich an früher erinnere, als wir ihn zweimal täglich spritzen mussten, und jetzt so viel seltener, ist es eine Riesenlast, die von uns gefallen ist.

Ebenso kamen dann auch die Gedanken, dass wir jetzt selbst unser Kind spritzen müssen. Es wird nicht leicht. (Ich bin jetzt 29 Jahre alt, 1,90 cm groß und 104 kg schwer, ich habe bis heute selbst noch Angst vor Spritzen. 😊) Als Kind habe ich mal versucht, bei einer Impfung den Arzt zu überreden, dass ich nicht geimpft werden kann, weil ich mich krank fühle. Leider vergebens, er wusste das ich bluffe und die Spritze hasse.

Ich hoffe, Euch hat der Beitrag gefallen und im nächsten Beitrag erzähle ich Euch, wie es war, das erste Mal zu spritzen.

Ich wünsche Euch allen einen schönen Tag und bleibt gesund.

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