Meine Pechsträhne mit Hämophilie A

Meine größte Pechsträhne

Heute möchte ich Euch über eine Pechsträhne berichten, die mich erreichte als ich Kind war. Man kann das ganze Dilemma unter dem Sammelbegriff „40 Jahre Glück und Pech“ zusammenfassen. Alles begann mit dem vierzigsten Geburtstag meiner Tante.

Glasschüssel nicht losgelassen

Ich war zu dem Zeitpunkt sechs Jahre alt und es gab natürlich eine Geburtstagsfeier. Bei der Feier tat ich das, was viele Kinder in dem Alter machen: Sie gehen Getränke verteilen oder – wie in meinem Fall – mit einer großen Glasschale mit Knabberkram um einen Tisch herum. Die Gäste saßen gemütlich und ich drehte so meine Runden, als einer der Gäste eine Getränkekiste Richtung Tisch zog. Tja, das habe ich dann übersehen und fiel über diese Kiste. Die Glasschale habe ich dann leider nicht schnell genug fallen gelassen, sondern sie zersprang in meinen Händen. Ergebnis war, dass ich mehrere Schnittwunden an beiden Händen erlitten habe. Insbesondere weil eine Arterie durchtrennt wurde, habe ich dann doch viel geblutet. Der Schock war bei allen Anwesenden groß und ich landete im Krankenhaus, um genäht zu werden.

Eisbahn kontra Hämophilie

Zwei Jahre später wurde mein Vater 40 Jahre alt. Ich war noch in der Grundschule und meine Schulfreunde und ich kamen auf die tolle Idee, eine Eisbahn auf dem Schulhof zu produzieren, indem wir im Winter Wasser auf dem Schulhof verteilt haben. Allerdings kam ich mehr ins Rutschen als es eigentlich gedacht war, fiel auf den Kopf und erlitt eine Gehirnerschütterung. So erlebte ich den Geburtstag meines Vaters dann auf dem Sofa.

Dann kam noch der 40. Geburtstag meiner Mutter. Im Gartenhaus stand ein recht hoher Schrank und als die Geburtstagsfeier mit der ganzen Verwandtschaft in vollem Gange war, wollte ich unten aus dem Schrank ein paar Teller holen. Ich zog an der Tür, diese klemmte etwas. Also habe ich stärker gezogen mit dem Effekt, dass der Schrank ins Wanken kam und auf mich gefallen ist. Zum Glück gingen oben beim Schrank die Türen auf und auf diese offenen Türen fiel der Schrank. So tat ich mir nicht weiter weh, „nur“ das ganze Glas und Porzellan fielen aus dem Schrank auf mich. Der Knall erschreckte natürlich alle und bis klar war, dass ich keine Schnittwunden erlitten hatte, war die Panik groß.

Man sieht also: Es gibt, wie bei jedem anderen auch, wirkliche Schreckmomente. Selbst wenn man als Hämophiler eigentlich noch so vorsichtig ist. Aber mit etwas Glück kommt man recht unverletzt davon. Meinen eigenen 40zigsten Geburtstag habe ich übrigens völlig ohne Unfälle überstanden…

Euer Sven

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